Auch für diese Überlieferung gibt es bis heute nur Deutungsversuche:
Einem zufolge, handelt es sich um einen mehr als 2.000 Jahre alten keltischen Brauch, der auf das natürliche Sonnenjahr der Kelten, beginnend mit der Wintersonnenwende am 24.12., zurückgeht.
Die Kelten glaubten, daß unmittelbar vor und nach der Sonnwende gezeugte Kinder oder Tiere schwach und krank waren, weshalb die Druiden für diese Zeit sexuelle Enthaltsamkeit forderten. Um den Bauern per Anschauungsunterricht dieses Verbot zu verdeutlichen, wurde eine Art Umzug veranstaltet, den der Druide anführte. Hinter ihm folgten ein junges Ehepaar – als Sinnbild für die Einhaltung des Gebotes – und danach ein wilder Klaus, der symbolisierte, daß trotz des Verbotes gezeugte Kinder den Eltern durch die Naturkräfte wieder genommen werden. Den Abschluß des Zuges bildete ein Bettler, der die kinderlosen, armen Eltern darstellte.
Das wilde Klausentreiben in der heutigen Form läßt diesen Ursprung nur noch vermuten, zumal im Laufe der Zeit die Kirche aus dem Klaus den heiligen Nikolaus machte und der heidnische Brauch zwischendurch immer wieder verboten wurde. Allerdings erinnert noch bis heute das traditionelle Gebäck zum Klausentag an die keltischen Sitten. Zum einen die “Laible”, die die Sonne symbolisieren (Wintersonnenwende) und zum anderen die “Klausenmändle”, die eine Natur-Gottheit darstellten, deren Kraft mit dem Essen übertragen werden sollte.